Preisrallye von Gold setzt sich weiter fort – 3.000-Dollar-Marke rückt in zunehmend greifbare Nähe

Seit Monaten erlebt der Goldpreis eine Preisrallye ungeahnten Ausmaßes. Seit das Edelmetall die Widerstandsmarke von 2.150 US-Dollar durchbrochen hat, war der Aufwärtstrend kaum noch zu stoppen. Im September hat die Rekordjagd noch einmal an Dynamik gewonnen, sodass neue Allzeithochs nahezu eine tägliche Erscheinung waren. Seit einigen Wochen bewegt sich der Goldpreis nunmehr zwischen 2.600 und 2.750 US-Dollar. Die vor einigen Monaten von der DSS Vermögensverwaltung auf diesem Blog beschriebene Spekulation einiger Goldexperten auf ein Durchbrechen der 3.000-Dollar-Marke scheint damit längst nicht mehr so weit entfernt wie noch im Juni dieses Jahres.

Preisrallye hat historisches Ausmaß

Es ist nicht übertrieben, die Goldpreisentwicklung in diesem Jahr als historisch zu bezeichnen: Das Edelmetall markierte in den ersten neun Monaten des Jahres nicht weniger als 35 neue Allzeithochs und legte bei dieser hitzigen Rekordjagd um insgesamt knapp 30 Prozent zu. Lediglich zweimal kam es in den vergangenen 50 Jahren zu einem stärkeren Anstieg. 1979 und 1986 ging es für den Goldpreis noch rasanter nach oben: 1986 kletterten die Notierungen in den ersten drei Quartalen um mehr als 30 Prozent in die Höhe, 1979 gewann das Edelmetall bis Ende September sogar um fast 65 Prozent an Wert und hatte zudem noch genügend Schwung, um bis zum Jahresende weitere 30 Prozent zuzulegen.

Wichtige Preistreiber dürften Höhenflug weiter befeuern

Und auch die aktuelle Preisrallye zeigt keine Anzeichen, abzuflachen. Denn die großen Preistreiber bleiben erhalten. Diese bestehen zum einen aus geopolitischen Risiken mit mehreren schwelenden Krisenherden im Nahen Osten sowie dem andauernden Ukraine-Krieg. Derartige Unsicherheiten haben bereits in den vergangenen Monaten die Nachfrage nach dem als sicherer Hafen geltenden Edelmetall beflügelt und dürften dies nach Einschätzung von Markbeobachtern wie den Partnern der DSS Vermögensverwaltung auch weiterhin tun. Zum anderen kommen die weltweiten Notenbanken hinzu: Obwohl die Währungshüter beispielsweise in China und der Türkei ihre Goldreserven in diesem Jahr bereits massiv aufgestockt haben, zeichnet sich ein weiterer Anstieg der Notenbanknachfrage ab. So haben die Zentralbanken von Mexiko, Tschechien und der Mongolei gegenüber der London Bullion Market Association’s bereits weitere Goldkäufe für ihre Währungsreserven angekündigt.

Zinssenkungen als zusätzlicher Impuls für Goldnachfrage

Ein weiterer Faktor für den steigenden Goldpreis ist die zunehmende Attraktivität des Edelmetalls im aktuellen Zinsumfeld. Denn anders als andere Anlageformen wie Anleihen oder Aktien erwirtschaftet Gold keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen oder Dividenden. Vor allem Anleihen stellen als sichere Anlage einen wichtigen Konkurrenten für Gold dar. Wenn die Zinsen fallen, sinken die potenziellen Erträge, die ein Anleger mit einer Investition in Anleihen oder andere verzinsliche Produkte erzielen könnte, was die konkurrierenden Zinspapiere weniger interessant macht und Gold in der Anlegergunst steigen lässt. Der jüngst eingeleitete Zinssenkungszyklus vonseiten der Notenbanken sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten hat bereits begonnen, das Interesse an Gold zu beflügeln – die Erwartung weiterer Zinsschritte dürfte ein Übriges tun, um die Nachfrage weiter anzufachen und damit den Preis noch stärker in die Höhe zu treiben. Damit rückt die im Juni-Beitrag der DSS Vermögensverwaltung beschriebene Überwindung der 3.000-Dollar-Hürde tatsächlich in immer greifbarere Nähe.