Im Leben macht es sich oft bezahlt, auf das zu vertrauen, was bekannt und bewährt ist. Schließlich ist es anzunehmen, dass die meisten sich mit dem, was ihnen geläufig ist, besser auskennen und es besser einschätzen können. An Vertrautem festzuhalten bedeutet also in vielen Fällen ein Plus an Sicherheit. Dass diese Herangehensweise nicht überall funktioniert, zeigt ein Phänomen aus der Finanzwelt: der Home Bias. Die DSS Vermögensverwaltung erläutert den Begriff und zeigt auf, wo die Gefahren liegen.
Was ist Home Bias?
Der Begriff Home Bias bezieht sich auf die Tendenz von Investoren, bei ihren Anlageentscheidungen Wertpapiere aus ihrem Heimatland vorzuziehen, obwohl eine regional breitere Streuung aus Risikogesichtspunkten oft vorteilhafter wäre. Diese Einstellung äußert sich darin, dass Investoren dazu neigen, einen erheblichen Teil ihres Vermögens in lokale Unternehmen und Finanzinstrumente zu investieren, anstatt international zu diversifizieren. Oft handelt es sich bei diesen Anlegern um Menschen mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis. Erreicht wird mit diesem Hang zum Heimatmarkt jedoch oft genau das Gegenteil, denn die mangelnde Diversifizierung kann die Renditechancen mindern und das Anlagerisiko erhöhen, insbesondere in Zeiten, in denen der heimische Markt schwächelt.
Gründe für den Home Bias
Wie die DSS Vermögensverwaltung erläutert, kann die Motivation dafür, überproportional stark in den inländischen Markt zu investieren, unterschiedlicher Art sein.
An erster Stelle steht für viele Anleger die Vertrautheit: Investoren fühlen sich oft wohler mit Unternehmen und Märkten, die ihnen bekannt sind. Diese Vertrautheit schafft ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Beispielsweise könnte ein Anleger in Deutschland bevorzugt in hiesige Unternehmen investieren, weil er die Marken und Geschäftsmodelle besser kennt oder zu kennen glaubt. Dieses Vertrauen in den inländischen Markt kann jedoch trügerisch sein, denn die meisten Anleger verfügen über keinerlei maßgebliches Insiderwissen bezüglich der Unternehmenslandschaft und der Finanzprodukte in ihrer Heimat. Darüber hinaus kann die Heimatmarktpräferenz dazu führen, dass Chancen in weniger vertrauten, aber potenziell lukrativeren internationalen Märkten übersehen werden.
Ein weiterer Grund für den Home Bias ist in der leichteren Verfügbarkeit von Informationen zu finden: Der Zugang zu detaillierten und zeitnahen Informationen ist bei heimischen Unternehmen und Märkten meist unkomplizierter. Lokale Nachrichten, Finanzanalysen und Unternehmensberichte sind in der Regel problemlos verfügbar und verständlicher. Dies kann den falschen Eindruck erwecken, dass heimische Anlagen sicherer oder transparenter sind. Zudem sind Informationen zu internationalen Investitionen zwar vielleicht nicht so präsent wie zu ihren inländischen Pendants, aber in Zeiten des Internets dennoch für jedermann leicht zugänglich.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Möglichkeit von Währungsschwankungen: Investitionen im eigenen Land vermeiden das Risiko von Wechselkursverlusten, die bei internationalen Anlagen auftreten können. Währungsschwankungen können die Renditen ausländischer Investitionen maßgeblich beeinflussen und somit zusätzliche Unsicherheiten und Risiken mit sich bringen. Obwohl Währungsabsicherungsmöglichkeiten existieren, um diese Risiken zu minimieren, bevorzugen viele Investoren dennoch die vermeintliche Stabilität der eigenen Währung.
Der Weg zum optimal diversifizierten Portfolio
Die grundsätzliche menschliche Neigung, das Vertraute zu bevorzugen und Unbekanntes zu meiden, wird also auch oft bei finanziellen Entscheidungen wirksam. Diese psychologischen Barrieren können rationales Investitionsverhalten behindern und zu Entscheidungen führen, die das Anlageergebnis negativ beeinflussen. Eine Beratung durch Anlageprofis wie die Partner der DSS Vermögensverwaltung kann helfen, den Home Bias zu vermeiden und ein global diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen, das die Risiken optimal verteilt und die Anlagechancen auf den internationalen Märkten ausnutzt.